(fl)explorated aspirations: Europa


Wenn man nach langer Zeit wieder nach Hause kommt, realisiert man erst wie schön man es doch hat.

Diesen oder ähnliche Sätze lese ich andauernd in den Berichten meiner Fernwehleidensgenossen und ich muss sagen, dass sie haben doch irgendwo Recht haben.
Interessanterweise suchen viele Europäer für ihren Urlaub das Weite und kehren dem Kontinent den Rücken zu, ich möchte mich hier auch nicht herausnehmen, aber es ist doch schon verwunderlich, dass die einheitliche Auffassung Europas als Urlaubsziel in der Welt eine Positive ist und trotzdem die Bewohner in die Ferne reisen. 
Im fernöstlichen und im westlichen Teil der Erde, respektive in den USA und Japan wird Europa sogar als eine Art Urlaubsmekka angesehen.
Ich schätze je ferner ein Land, desto attraktiver wirkt es auf einen als Urlaubsziel.
Das ehemalige Abendland steht den anderen Kontinenten, was Facettenreichtum angeht, absolut in Nichts nach.
Doch ein Problem schleicht sich ein, denn in meiner Heimat habe ich natürlich schon einiges gesehen und erlebt. 
Mit Sicherheit habe ich nur an der Oberfläche gekratzt, aber es fällt mir trotzdem schwer, mir etwas Passendes zu überlegen.

Die Pyrenäen:

Die Ländergrenze Spanien-Frankreich verläuft an einer natürlichen Bergkette entlang und bietet in den Nationalparks dieser Region die tiefsten Schluchten des europäischen Kontinents.
Vergleichbar mit einem fruchtbaren Grand Canyon, lässt es sich hier bestimmt wunderbar aushalten.
Im Sommer schmelzen die eisigen Bergspitzen vollständig ab und geben die kargen Formen des Gesteins frei.

Snowboarden fällt dann flach, aber im Winter gibt es hierzu mehr als genug Möglichkeiten.
Die Pyrenäen sind neben den Alpen und dem dazugehörigen Zentralmassiv Standort der größten Skigebiete Europas.
Andorra, ein Zwergstaat in mitten der Pyrenäen, hat die 4. höchste Lebenserwartung weltweit und wenn das nicht für eine tolle Umgebung spricht, dann weiß ich auch nicht.

Hauptstädte:

Aufgrund der Nähe zu unseren EU-Mitgliedsstaaten bin ich persönlich wesentlich umfassender über die europäischen Hauptstädte informiert, als es bei internationalen Städten der Fall ist.
Aus diesem Grund kann ich für mich entscheiden, dass eine der größten Ambitionen innerhalb Europas für mich darin liegt, all die tollen Großstädte zu erkunden.
Dabei bin ich keineswegs wählerisch und muss sagen, dass keine Hauptstadt Europas bei mir den Eindruck fehlender Sehenswürdigkeit erweckt.
Folglich bin ich mehr als nur gewillt einen Großteil, wenn nicht sogar alle Großstädte zu besuchen.
Ganz vorne mit dabei sind hier Barcelona, Istanbul, Dublin und Paris.
Kulturelles gibt es in den Ballungsgebieten Europas Einiges zu sehen.

 
Ich bin gespannt auf die Aussicht über Paris von der Basilique du Sacré-Cœur auf dem Montmartre aus.
Ich freue mich auf einen Besuch des Pantheons in Rom, bei dem ich hoffentlich das italienische Verkehrschaos ausblenden kann.
Ebenfalls sehr reizvoll für mich ist Istanbul u.a. wegen der Sultan-Ahmed-Moschee.

 
Jedes europäische Land und damit auch jede Hauptstadt hält meiner Meinung nach genug Gründe bereit um dort einen Kurzurlaub zu verbringen.
Mir persönlich wäre eine Europareise allerdings zu unzweckmäßig, da ich die Zeit lieber in Fernreisen investiere und kurze Gelegenheiten für ein schönes Wochenende in einer fremden Stadt lieber nutze.
Wochenlang Städte anzusehen würde mich wahnsinnig machen und daher empfehle ich nach und nach alle Hauptstädte abzuklappern und für sich die Schönsten zu bestimmen.

Küstengebiete:

Der Facettenreichtum Europas spiegelt sich nicht nur in der Diversität seiner Kulturkreise wieder, sondern auch in den unterschiedlichen Klimazonen und den dadurch resultierenden sehr verschiedenen lokalen Ökosystemen.
Da ich eine Wasserratte bin, mich aber nicht gänzlich auf das Tauchen versteifen möchte, betrachte ich die Küstengebiete Europas.
Hierfür nehme ich mir mehrere einzigartige Beispiele heraus, deren lokale Gegebenheiten sich grundsätzlich unterscheiden.
Wie immer beginne ich im Norden und in diesem Fall mit Island.
Dieses unwirtliche Land mit der scheinbar unerlernbaren Sprache liegt, wie es seine Vulkanlandschaft vermuten lässt, in einem tektonisch sehr aktiven Gebiet.
Ein Highlight verbirgt sich unter der Wasseroberfläche an der Küste Islands.

Die Silfra-Spalte bietet unter Wasser eine der höchsten Sichtweiten die es im kühlen Nass auf dieser Erde gibt.
Und kaum habe ich angefangen zu berichten, schon verliere ich mich bereits wieder im Taucherumfeld. Wie ihr seht ist bei mir Hopfen und Malz verloren.
Trotzdem ist auch an der Oberfläche die Silfra-Spalte immer noch ein Naturschauspiel, welches man gesehen haben sollte.
Macht man sich erst bewusst, dass tief unter der Erde die unglaublichen Kräfte des Mittelatlantischen Rücken dafür sorgen, dass Island in zwei Teile gerissen oder besser gedrückt wird, bekommt die ganze Szenerie einen interessanten Beigeschmack.
Von Island geht es über die raue norwegische See an die Fjorde Skandinaviens und zum zweiten Highlight der Küstengebiete Europas.


Hier zu brauche ich nicht viel zu erläutern oder zu begeistern. Entweder einem sagt, diese zwar kalte aber schöne Landschaft zu oder man kann sich mit dem Klima einfach nicht anfreunden.
Daher muss hier jeder für sich entscheiden, ob ein Besuch im Norden Europas sinnvoll wäre.
Für mich ist er es definitiv!
Gehen wir weiter in den Süden und verlassen Skandinavien, so erreichen wir über die Nord- und Ostseeküste Deutschlands, die mir persönlich zusagt, aber zu lokal ist, die Küstengebiete Frankreichs, Italiens und Kroatiens.
Verbunden mit so wohlklingenden Orten wie St. Tropez, Nizza, Zagreb oder Venedig ist die nördliche Mittelmeerküste nur so gespickt mit tollen Landschaften, klaren Meeresbuchten und Sandstränden.

Wer keine Lust hat vom Festland auf das Mittelmeer zu schauen, der kann sich auf eine der unzähligen Inseln begeben.
Inselhopping ist gerade in Kroatien ein Muss.
Jede Insel bietet für sich einzigartige Aussichten und Erlebnisse und jede Einzelne ist eine Reise wert.

Wem Natur alleine nicht genügt der kann sich auf die Spuren der alten Römer begeben oder die Götter im Olymp herausfordern.
Kulturell bleibt am Mittelmeer niemand auf der Strecke und dabei scheint auch noch die meiste Zeit im Jahr die Sonne.
Ein Paradies vor unserer Haustür.



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