(fl)explorated aspirations: Afrika



Afrika ist ein Sinnbild für unberührte Natur, für Abenteuer und leider auch für Armut.
Wenn man sich den Zweitgrößten Kontinent der Erde einmal von oben ansieht, stellt man fest, dass sich diese Landmasse in drei Lebensräume aufteilt, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Wüstenregionen werden durch satten Regenwald abgelöst, welcher letztlich in karge Felslandschaften übergeht. 
Eine Reise vom Cape Spartel zum Cape of good Hope ist zweifelsohne eines der letzten großen Abenteuer dem wir uns stellen können. 
Auch wenn der Kontinent weitestgehend erschlossen ist, birgt er doch viele Gefahren, die es abzuwägen gilt.
Leider sind diese Gefahren nicht nur tierischer Natur, Diktatoren und Rebellenarmeen sorgen für den allgemeinen negativen Vorgeschmack, den dieser Teil der Welt in vielen Menschen erzeugt, die es bereisen wollen.
Doch ich persönlich lasse mich davon keineswegs einschüchtern, wird doch vieles pauschalisiert oder übersteigert.
Um Afrika kann und will ich auf meinen Reisen keinen Bogen machen.

Ich war bereits zweimal im nordafrikanischen Ägypten, wobei dies für mich keine wirkliche Afrikaerfahrung darstellt. 
Daher muss ich definitiv nochmal auf dieses schöne Stück Erde zurückkehren, habe ich doch lediglich an der Oberfläche gekratzt.
Nun aber zu den Dingen, die ich definitiv noch auf diesem Kontinent zu erledigen habe.


Trekking:


Ähnlich wie Südamerika, bietet diese Landmasse viele Möglichkeiten um sich auf Wanderungen die Natur anzusehen.
Im Norden befindet sich die größte Wüste des Planeten und gleichzeitig auch die heißeste.


Eine Reise durch die Sahara auf einem Wüstenschiff wäre wirklich etwas Fantastisches. 
Etwas, dass einen in eine vergangene Zeit transportiert.
Man trotzt den unwirtlichen Bedingungen und sucht sein Paradies in der Einöde.
Das erleichterte Gefühl, wenn die Oase am Horizont zu sehen ist, muss gewaltig sein.
Hier bin ich persönlich auch völlig schmerzfrei und solange ich nicht ausgemärgelt zurückkomme und kurz vorm Kollaps stehe, bin ich absolut dabei!

Die Wüste präsentierte sich mir bisher als sehr steinig.
In Ägypten kann man die Ausmaße der Sanddünen abseits der Straßen nur erahnen, denn es bietet sich einem meist ein sehr steiniger und sandarmer Ausblick in die Weite der Sahara.
Erst nach gezieltem Vordringen in die unerschlossenen Gebiete des Wüstenstaates öffnet sich einem diese unwirtliche Landschaft. 

Aus Erfahrung möchte ich euch alle vor Quadtouren oder Kamelritten mit dem Ziel „Beduinensiedlung“ warnen. Grundsätzlich muss man hier von Touristenattraktionen reden, bei denen einem ein falsches Bild vermittelt wird.
Aber es gibt auch faire Angebote, deren Kaffeefahrtanteil sich in Grenzen hält und in deren Verlauf sich einem die Wüstenlandschaft vollends erschließt.
Vorsicht sollte hier trotzdem immer ein Thema sein, denn im Sand findet dich keiner und wahrscheinlich sucht dich auch Niemand.

Weiter südlich ergibt sich die Möglichkeit in Tansania einen Trek in das Kilimandscharomassiv zu unternehmen und die höchsten Berge des Kontinents zu besteigen.
Der Kibo ist ein ruhender Vulkan und gilt als einer der höchsten weltweit, mit seiner Spitze dem Uhuru Peak auf 5,895 Metern Höhe, der höchsten Erhebung auf dem afrikanischen Kontinent, ist er alleinstehend sicher sehr beeindruckend.
Aber auch die kleineren Nachbarn im Kilimandscharo sind mit Sicherheit einen Besuch wert.

Als dritte Möglichkeit auf diesem Kontinent einen Trek durchzuführen, fasse ich Etwas ins Auge, was mir eigentlich komplett widerstreben müsste, da ein Tourismus für diesen Zweck meiner Meinung nach völlig unangebracht ist und Wilderern nach meinem Verständnis erst den Weg weist.
Es gibt auf unserer Erde nur noch sehr wenige Berggorillas und die letzten ihrer Art suchen Schutz in den Regenwäldern Ruandas und Ugandas.
Die Wahrscheinlichkeit unsere Verwandten in freier Wildbahn anzutreffen ist nur unter professioneller Führung existent.
Höchstens Bear Gryllz würde es überhaupt bis in die Bergregionen Westafrikas schaffen ohne von Malaria oder Meningitis  dahin gerafft zu werden.
Leider sind nicht alle dieser „guided tours“ legal und weit weniger davon investieren das gemachte Geld in den Erhalt der Gorillas.
Sollte also da draußen jemand den Wunsch haben Berggorillas in freier Wildbahn zu sehen, dann tut mir bitte den Gefallen und macht eine Tour nur mit einem Hilfsprojekt oder mit Experten einer Aufzuchtstation. 

Eines muss jedem Teilnehmer solcher Touren bewusst sein: 

Der Gorilla wird aussterben, wenn wir nicht anfangen seinen Lebensraum zu akzeptieren statt zu annektieren und mit jedem Dollar, der in falsche Hände gerät, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass wir diese Tiere noch lange Zeit zu unserer Familie zählen dürfen.


Safari:
 

Ich mache ganz bewusst einen Unterschied zwischen Trekkings und Safaris, denn in Afrika, speziell Zentral- und Südafrika gibt es eine klare Grenze zwischen Trips, die es erforderlich machen zu Fuß zu gehen und solchen, die es ohne Fahrzeug gar nicht lohnt anzutreten.
Beispielsweise werden die Gorillasichtungen in Ruanda sicher nicht mit einem 4WD im Dickicht des Regenwaldes gemacht, der schnurrende Motor lockt die Tiere bestimmt nicht sehr gut an.

Wer sich im Kruger National Park im Swasiland befindet, der wird allerdings ohne seinen allrad-betriebenen Jeep nirgends hingehen, einfach aus dem Grund, weil innerhalb der Reservate Löwen, Geparden, Leoparden, Hyänen, Nasshörner, Elefanten, Gnuhs, Springböcke, Nilpferde, Krokodile und Zebras einen nichts ahnenden Touristen wahlweise tottrampeln oder fressen könnten. 
Das war jetzt vielleicht ein wenig überspitzt dargestellt, aber in der südafrikanischen Savanne sind die Entfernungen auch einfach zu groß um auf ein Auto zu verzichten. 

Glücklicherweise leben wir in einer Zeit, wo es jedem freigestellt ist, ob er lieber laufen oder fahren möchte, mal abgesehen vom zentralafrikanischen Regenwald.
Und genau deshalb unterscheide ich ganz klar zwischen Safari und Trek.
Im besagten Kruger National Park sind Safaris ein Muss, ist dies doch der Ort, der weltweit als Erstes mit dem Begriff Safari in Verbindung gebracht wird.  

Da dieses Reservat die gesamte Fauna der Savannengebiete beherbergt, ist es in meinen Augen nicht nötig zusätzlich andere Parks anzusteuern.
Aber natürlich gibt es noch andere Gründe die Parks zu besuchen als zur reinen Safaritour.
Hilfsprojekte werden immer mehr und immer größer, das ist gut so und muss gefördert werden, aus diesem Grund sind Besuche in Aufzuchtstationen etc. sinnvoll, möchte man hinter die Kulissen der Rangerarbeit blicken.


Tauchen:


Auch auf diesem Kontinent kann ich meinen Joker spielen!
Tauchen ist in Afrika nur in bestimmten Gebieten professionell möglich, so sind z.B. Tauchbasen und eine Infrastruktur nebst Druckkammern in Nigeria schlicht nur sporadisch bis nicht vorhanden.
Nordwestafrika scheint hier im Allgemeinen etwas hinterher zu hinken.
Ägypten war aufgrund seiner idealen Lage zu Europa und dem östlich angrenzenden roten Meer Vorreiter auf diesem Gebiet und Vorbild für viele andere Staaten, die es dem nordafrikanischen Nachbarn gleichtaten.

Heute ist in Ägypten fast die gesamte Ostküste durch Tauchbasen und Safariboote geprägt.
Kein Städtchen in dem es nicht garantiert 3 Tauchbasen gibt.
Im Gegensatz zu den Wüstengebieten oder den trockenen Savannen hat sich entlang der afrikanischen Küste eine Unterwasserwelt entwickelt, die sich vor den schillernden Namen wie Galapagos oder Bali nicht verstecken braucht. 

Wie bereits im Beitrag zu meiner zweiten Ägyptenreise ausführlich geschildert, ist die Unterwasserwelt des roten Meeres wunderbar klar und artenreich, daher gehe ich auf diese Region nicht so sehr ein, vielmehr möchte ich auf Mozambique und Südafrika aufmerksam machen.

Der indische Ozean, in den das rote Meer im Verlauf Afrikas genn Süden mündet, beherbergt größere Tiere, als es im roten Meer der Fall ist.
Walhaie und Mantas geben sich die Ehre und sind während einer äußerst langen Saison anzutreffen, während verschiedene Walarten Richtung Süden ziehen.
Das Stichwort hierfür lautet Tofo Beach, 500km nördlich von Maputo, der Hauptstadt Mozambiques, gelegen, ist dieser Küstenabschnitt der Inbegriff des Großfischtauchens vor Afrika.





Reist man weiter entlang der Küste Südafrikas erreicht den gleichnamigen Staat, welcher ein weiteres Highlight bereithält… cage diving!

Zusammen mit dem größten Räuber der Meere zu tauchen muss unbeschreiblich sein, allerdings bin ich (noch) kein Fan davon, diesem Tier Auge in Auge zu begegnen.

Daher gibt es für Leute mit gesundem Menschenverstand, insofern man überhaupt davon reden kann, wenn jemand in einen unter Wasser schwimmenden Käfig klettert um sich anzusehen, wie diese Wesen versuchen das schützende Gefängnis zu durchbeißen um an die nahrhafte Füllung genannt Tourist zu kommen, eben diese Käfige, die es einem ermöglichen mit den großen Weißen zu tauchen.
Ein kleiner Tipp, wer aus dem Käfig winkt, der winkt nie wieder.

Nein, also im Ernst, bis vor Kurzem war ich der Auffassung weiße Haie würden den Menschen grundsätzlich als robbenähnliche Beute ansehen und aufgrund seiner Bewegungen im Wasser als Mahlzeit in Betracht ziehen, doch die Bestrebungen eines Forschers haben dies bezüglich meinen Horizont erweitert.
Amos Nachoum taucht seit mehreren Jahren ohne Käfig erfolgreich mit weißen Haien, seine Lebendigkeit bezeugt das.
Diese Tiere werden durch die Anlockung mit Hilfe von Fleischködern oder Blutkonserven rasend gemacht und verfallen automatisch in ihren Jagdtrieb.
Lässt man all dies weg und gibt dem Hai seine Zeit den Käfig und die Beute darin zu akzeptieren, dann erlaubt er einem mit viel Glück an seiner Seite zu schwimmen.

Ihr glaubt mir nicht? Seht selbst:


Damit ist mein Beitrag zu Afrika beendet.

Diese Landmasse fasziniert mich und birgt doch so viele Gefahren, aber hey kein Abenteuer ohne Gefahr richtig?
Wem die Gefahren zuviel sind, der bleibt eben im Safarijeep oder schaut vom Boot aus den Tauchern zu.

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